…Journalist Frank Seibert (BR/FUNK)

Wie nackt dürfen wir uns zeigen? Wie gehen wir mit Schuld um? Müssen wir anders lieben? Das alles sind Fragen, die Journalist Frank Seibert in seinem Funkformat „Die Frage“ auf YouTube beantwortet. Jede Woche versucht er, in einem Video eine Antwort auf solche Fragen zu finden.

Ein Besuch in der forensischer Psychiatrie oder ein Aktmodell begleiten gehören zu seinem Berufsalltag dazu. Frank Seibert interviewt die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten. Die Teilnehmer:innen von Media & Me hatten die einmalige Gelegenheit, das Ganze umzudrehen und ihm mal die Fragen zu stellen. Er gab uns die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und uns alles zu beantworten, was wir wissen wollten. Er beschrieb uns, wie man in einem Interview mit einem verurteilten Mörder objektiv bleiben kann und wie man vorurteilsfrei einem inzestuösen Pärchen Fragen stellt. Seine Reportage über eine junge Frau mit einer multiplen Persönlichkeit hat ihn allerdings am meisten beeindruckt.

Ganz wichtig ist ihm das Fingerspitzengefühl. Es steht an erster Stelle, den Protagonisten der Filme nicht das Gefühl zu geben, verurteilt zu werden. Dies scheint auch gut zu funktionieren, denn meistens sind es die, die interviewt werden, die den Kontakt aufnehmen.

Eines steht fest: Die Fragen werden Frank nie aus gehen, ganz so wie es auch immer Menschen mit einer tragischen Vergangenheit oder nonkonformen Vorlieben und Eigenschaften geben wird. Indem Frank sie ihre Geschichte erzählen lässt, hilft er uns unsere Vorurteile abzulegen und so zu einer besseren Gesellschaft beizutragen.

Text: Anne Noesen (Luxemburg)

 

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Das sagen die Teilnehmer:innen:

„Da Frank Seibert sowohl Journalist als auch Influencer ist, fand ich es selbst sehr interessant, wie er das verknüpft. Auf seinem YouTube Kanal „Die Frage“ zum Beispiel lädt er Videos über das Leben anderer Leute hoch. Meistens sind deren Hintergrundgeschichten eher außergewöhnlich und nicht besonders selbstverständlich. Er geht dann zusammen mit den betroffenen Personen genauer auf diese ein und zeigt auch deren Ansichten somit den Leuten, die das Video sehen.

Eine der im Interview gestellten Fragen hat sich darauf bezogen, wie er an die Leute kommt, die bereit sind, ihre Geschichte zu teilen. Darauf antwortete er, dass es ziemlich oft so ist, dass die Leute selbst zu ihm kommen würden, was ich ziemlich erstaunlich finde. Alleine die Tatsache, dass Leute sich dabei filmen lassen, während sie tiefgreifende Dinge erzählen, zeigt für mich, wie sehr sie diesem Format vertrauen oder eben Frank Seibert vertrauen.

Aber an der Stelle kam die Frage auf, ob diese Menschen sich überhaupt gut einschätzen können oder sich allem bewusst sind, wenn sie dem Dreh zustimmen. Und auch da finde ich die Sorgfältigkeit, mit der gearbeitet wird, sehr gut. Es werden im Voraus verschiedene Absprachen mit den Psycholog:innen oder anderen Bezugspersonen der betreffenden Personen getroffen, um Situationen vorzubeugen, in denen zum Beispiel der Dreh abgebrochen werden muss, weil die Person eben nicht bereit war, darüber zu reden.

Im Allgemeinen fand ich das Interview sehr informativ und lehrreich. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“ – Till Schreiner (Belgien)